Männer, Frauen, Gatekeeper

Männerzeit

Ja, wir Männer haben Qualitäten, die dem Leben dienen. Jahrtausende hindurch
wurden sie gelebt, haben bis heute in indigenen Kulturen überlebt. Diesen Spuren
werden wir folgen. Und wir werden uns der Verunsicherung des männlichen
Selbstverständnisses stellen, das viele von uns heute lähmt.

Bereits seit Jahrzehnten wird vonSONY DSC einer „Krise“ der Maskulinität gesprochen. Das in unserer Kultur gefestigte Rollenbild trägt nicht mehr. Wir werden also Neuland betreten, um zu erkunden, welche Form der Männlichkeit wirklich
gebraucht wird. Vom dominanten „Alphaltier“ führt der Weg zur Idee der
kooperativen Mannschaft.

Männer sind eigentlich darauf geprägt, sich auf eine kleine Gruppe von Männern
zu verlassen und ihr zu vertrauen.

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Diesem Wesentlichen gehen wir nach. In gemeinsamer Zeremonie schaffen
wir uns einen sichern Raum für die Erkundung der männlichen Landschaft. Über Rituale, in der Natur und im Kreis sammeln wir Erfahrungen und erleben, wie eine gesunde, geerdete Beziehung zu uns
selbst, zu Frauen und Kindern entsteht. Wir werden wieder ganz Mensch sein – in
Verbindung.

 

Frauenzeit

Indigene Kulturen wie die der Dagara oder Lakota haben ein tiefes Verständnis für die Gaben der Frauen. Die weiblichen Qualitäten werden geschätzt und geehrt. Leben zu schenken und dieses zu (er-)nähren, Intuition und die monatliche Blutungszeit werden als Geschenke der Geistwelt an die Frauen verstanden.

Was bedeutet es als Frau in deiner Kraft zu sein?SONY DSC
Was sind (meine) weibliche Qualitäten und wie kann ich diese in der Welt ausdrücken?
Wie lebe ich als Frau in der modernen Welt ein verbundenes Leben?

Mit diesen und vielen weitern Fragen werden wir uns intensiv beschäftigen.
Über die drei Jahre der Ausbildung wirst du Rituale erleben und durchführen, die dir helfen diese “Geschenke” in deinem Alltag ehren und schätzen zu lernen und sie für dich, deine Familie, deine Gemeinschaft und zum Wohle aller Wesen zu nutzen.

Als Frauengemeinschaft und Schwesternkreis werden wir gemeinsam forschen, entdecken, und spüren was weibliche Kraft bedeutet und wie wir diese leben können,
für unsere Männer, für unsere Kinder, für die Erde – für das Leben.

Gatekeeper/Two-Spirits

In der Kultur der Dagara werden Frauen und Männer, die sich zwischen den Geschlechtern bewegen als Gatekeeper verstanden. Gatekeeper sind Grenzgänger zwischen ihrer Gemeinschaft und der Geistwelt und haben die Fähigkeit Türen in die Geistwelt zu öffnen und zu schließen. Sie vermitteln zwischen den Geschlechtern und stärken das Verständnis der Geschlechter untereinander.
Auch in anderen erdverbundenen Kulturen haben sind diese Menschen seit je her eine Gruppe mit ihren eigenen Zeremonien, mit Gaben und Qualitäten, die sie zum Wohle des Großen Ganzen einsetzten.

Gemeinsam für die Heilung

Als Teil dieser DSC_3211Ausbildung werden wir erforschen wie wir Gleichgewicht schaffen können an Orten, an denen Gleichgewicht zerstört wurde. Unsere Kultur ist eine Nachkriegskultur, die die Schatten der Vergangenheit trägt. Es ist an uns zu heilen. Es ist an uns in uns selbst ein Gleichgewicht von männlich und weiblich zu finden, so dass auch in Welt ein Frieden zwischen den Geschlechtern gelebt werden kann. Es ist an uns für Heilung zu sorgen um Gleichgewicht die Welt zu tragen und erlebtes oder „geerbtes“ Trauma nicht an unsere Kinder weiterzugeben.

Als Frauen, Männer, Gatekeeper – als Menschen unserer Zeit tragen wir kollektives Trauma, das uns davon abhält in Verbindung zu gehen. Mit uns selbst, mit anderen Menschen, mit der Natur und der unsichtbaren Welt.
Gemeinsam wollen wir einen Raum kreieren in dem wir erfahren können, was es bedeutet uns gegenseitig zu unterstützen in unserer Kraft zu sein. Wie unterstützen wir als Frauen die Männer in unserem Leben? Wie unterstützen wir als Männer unsere Frauen? Wie unterstützen wir die Menschen, die sich zwischen den Geschlechtern bewegen und wie können sie das Verständnis zwischen den Geschlechtern stärken?

Wir selbst sind seit Jahren auf der Suche nach Antworten auf diese und andere Fragen. Wir haben keine fertigen Lösungen, aber wir wollen mit euch ein Stückchen weiter in sie hineinleben. So sei es.